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Wiener Wochen für Beruf und Weiterbildung in Liesing
Entsprechend der demographischen Gegebenheiten des 23. Bezirks gibt es unter den Jugendlichen unserer drei Einrichtungen eine hohe ethnische wie kulturelle Vielfalt.
Im sozioökonomischen Background der Jugendlichen und jungen Erwachsenen gibt es aber kaum Bandbreite, da jene Jugendlichen, die sehr viel ihrer Freizeit in den Jugendtreffs oder im öffentlichen Raum verbringen, sozioökonomisch eher benachteiligt wie auch häufig in ihrer Mobilität eingeschränkt sind.
Viele der jungen Menschen sind bereits mit unterschiedlichen direkten und indirekten Erfahrungen von Ausgrenzung, Armut, Diskriminierung, manche gar von Vertreibung und Krieg konfrontiert gewesen. Obwohl sich viele Jugendliche, mit denen wir regelmäßig Kontakt haben, in Lehren und Anstellungsverhältnissen befinden und einige sogar höhere Schulen besuchen, sind unter den von den Teams betreuten Jugendlichen und jungen Erwachsenen, die nicht mehr schulpflichtig sind, dennoch regelmäßig „NEETs“ (Not in Education, Employment or Training) anzutreffen.
Menschenwürdige Beschäftigung und regelmäßiges Einkommen sind notwendig für ein stabiles soziopolitisches Umfeld, für ökonomischen Wohlstand, Stabilität und Zugehörigkeit. Deshalb gehören Arbeitslosigkeit und der Mangel an beruflichen Perspektiven sowie Weiterbildung zu den drängendsten Problemen unserer Zielgruppe.
Die Perspektivenlosigkeit in Bezug auf Arbeit und Ausbildung, sowie Orientierungslosigkeit, finanzielle Verunsicherung und Existenzängste, verstärkt durch eigene Diskriminierungserfahrungen, machen sie anfällig für aggressives und delinquentes Verhalten, welches man oft als Ausdruck des Gefühls von mangelnder Teilhabe verstehen kann.
Wir sehen als Jugendarbeiter:innen unsere Aufgabe zur Integration, an dieser kritischen Schnittstelle zwischen Schule, Ausbildung und Berufsleben zu agieren. Wir unterstützen bei beruflicher Orientierung und bei der Auswahl der passenden Lehrausbildung, Qualifizierung oder alternativer Wege zur Integration in (Aus-)Bildung und Arbeitsmarkt. Darüber hinaus wird bei persönlichen Problemlagen individuelle Beratung, Begleitung und Betreuung angeboten.
Auch Jugendlichen mit multiplen Problemlagen soll unser niederschwelliges Beratungsangebot eine Zukunftsperspektive eröffnen und sie befähigen, eigenständig die für sie passende Entscheidung für ihre (Aus-)Bildung nach Beendigung der Pflichtschulzeit zu treffen.
Es ist also wichtig uns im Sinne der Jugendlichen gut zu vernetzen, mit anderen Schnittstellen und Einrichtungen zu kooperieren, um immer wieder umfassende niederschwellige Angebote setzen zu können. Am 17. und 24. März hostete deshalb der Jugendtreff Wiener Flur anlässlich der Wiener Wochen für Beruf und Weiterbildung, in Kooperation mit den Jugendeinrichtungen Jugendtreff Pfarrgasse und Streetwork Liesing zwei Veranstaltungen. Im Zuge derer konnten die teilnehmenden Jugendlichen neue Berufsbilder kennenlernen, Bewerbungen verfassen und mit Fragen an die Proefessionist:innen herantreten. Am ersten Nachmittag war neben Integrationsbotschafter:innen die zum inhaltlichen Austausch bereitstanden auch eine professionelle Fotografin vor Ort, die den Jugendlichen die Chance gab, Bewerbungsfotos von sich anfertigen zu lassen. Am zweiten Nachmittag hingegen konnten die Teilnehmer:innen einen Einblick in die Welt des Programmierens erhalten, angeleitet durch Mitarbeiter:innen der Coding Factory.