Wiener Frauenwoche

Am 08.03. wurde aufgrund der Medienberichte zu den Morden an Frauen, die innerhalb weniger Tage in Wien passiert sind über Femizide gesprochen. Mit den jungen Frauen und Männern im Jugendtreff wurde gemeinsam über Gewalt gegen Frauen diskutiert. Die Jugendlichen sollten verschiedene Medienberichte zu Femiziden analysieren, indem sie auf die Wortwahl und auf Schuldzuschreibungen in der Überschrift oder im Artikel achten.

Da es immer wieder vorkommt, dass in Berichterstattungen die Taten durch „Fehlverhalten“ der getöteten Frauen gerechtfertigt oder relativiert werden und Frauen die Schuld am Verhalten des Mannes gegeben wird. Die Jugendsozialarbeiter:innen haben die Jugendlichen über verschiedene Anlaufstellen gegen Gewalt gegen Frauen (Frauenhelpline gegen Gewalt, Frauennotruf) informiert und haben Plakate mit den wichtigsten Infos und Telefonnummern im Container angebracht. Abschließend wollte das Team auch wissen, welche Schutzmaßnahmen sich die Jugendlichen wünschen. Die Jugendlichen wurden zum Reflektieren angeregt und es entstanden lebendige Diskussionen zum Thema Gewaltschutz in Österreich.

Selbstliebe ist für jeden Tag!

Am 16.03 fand ein Workshop für Mädchen und junge Frauen im Jugendtreff Pfarrgasse statt, bei dem eine Expertin von FEM Süd GIRLS verschiedene Methoden zum Thema Selbstliebe und Selbstbehauptung vorstellte. FEM Süd GIRLS ist eine Einrichtung, die niederschwellige und kostenlose Beratungen, sowie Workshops zu unterschiedlichen psychosozialen Mädchen- und Frauengesundheitsthemen anbieten.

Die Teilnehmerinnen wurden dazu eingeladen, sich mit dem Begriff Selbstliebe auseinanderzusetzten und zu reflektieren, wie sich Selbstliebe anfühlt und wie man es von außen erkennen kann. Dies war eine gute Übung, um das Bewusstsein für die eigene Wertschätzung zu erweitern.

Eine spannende Übung war die soziometrische Aufstellung, bei der die jungen Frauen auf einer Skala von 1 bis 10 einschätzen mussten, ob verschiedene Szenen bereits als Gewalt einzustufen sind. Diese Übung regte zum Nachdenken an und sensibilisierte die Teilnehmerinnen für das Thema Gewalt und dem individuellen Zugang. Eine weitere Übung bestand darin, die eigenen Grenzen aufzuzeigen und laut zu werden. Indem sie abwechselnd leise und laut das Wort Stopp sagten, sollten die jungen Frauen ihre Fähigkeit für sich selbst einzustehen und ihr Selbstbewusstsein stärken.

Zum Abschluss des Workshops wurden die jungen Frauen ermutigt, sich gegenseitig Komplimente aufzuschreiben und in der Gruppe weiterzugeben. Dieser positive Abschluss rundete den Workshop ab und stärkte das Gemeinschaftsgefühl unter den Teilnehmerinnen. Komplimente stärken das Selbstwertgefühl und lösen positive Gefühle aus.

Die Teilnehmerinnen konnten bei diesem Workshop neue Erkenntnisse gewinnen und gestärkt aus dem Workshop hervorgehen.