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Mädchen*raum in der Anlaufstelle Meidling
Die Mädchen* und jungen Frauen*, mit denen Streetwork Meidling arbeitet, sind häufig nicht nur sozialen, sondern ebenso räumlichen Benachteiligungen ausgesetzt. Gegenüber männlichen Jugendlichen werden diese Unterschiede im öffentlichen Raum besonders sichtbar und so thematisiert das Team von Streetwork Meidling diese Tatsache gemeinsam mit den Mädchen und gegenüber den Burschen. Eine Möglichkeit, mit diesem Ungleichgewicht aufzuräumen wurde mit dem Team und einer Mädchen*gruppe bis in den Winter 2023 in Angriff genommen: ein längerfristiges Raumgestaltungsprojekt in der Anlaufstelle von Streetwork Meidling. Ziel war es den weiblichen Personen durch einen partizipativen Prozess einen Rückzugsort und dauerhaft freien Raum zu ihrer Aneignung zu eröffnen.
So trafen sich die Kolleg:innen mit den Jugendlichen in den Räumlichkeiten, um mit ihnen den Vorschlag und den Ablauf näher zu besprechen. Die Mädchen* waren von der Idee begeistert und so wurde bereits beim ersten Termin eine Liste mit benötigten Einrichtungsgegenständen zusammengestellt. Darauffolgend konnte an mehreren Terminen der Raum ausgeräumt, ausgemalt und neu eingerichtet werden. Während eines gemeinsamen Essens konnten mit den Jugendlichen noch einige Reflexionsfragen über religiöse und kulturelle Unterschiede thematisiert, sowie auf Diskriminierungserfahren, erwartete Rollenbilder und Beziehungsmuster eingegangen werden. Diese Themen sind auch im öffentlichen Raum im Zuge von Streetwork vordergründig, aufgrund des Settings im abgeschlossenen und angeeigneten Raum, konnten sie aber tiefergehend aufgearbeitet werden als das in anderen Settings denkbar wäre.
Durch die partizipative Raumgestaltung konnten die Mädchen* eine wertvolle Selbstwirksamkeitserfahrung machen. Es wurde schnell klar, wie wichtig geschlechtsspezifische Angebote sind, um Bedarfslagen zu erkennen und diesen gerecht zu werden.